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Projekt Kiebitzschutz Hülshagen 2023

Von links: Thomas Brandt, Niko Nienhaus, Thorsten Mensching, Wilfried Meyer, Thorsten Schwöbel, Heike Eckert-Hormann, Dirk Zapke

Projekt Kiebitzschutz Hülshagen 2023

Gemeinsam für unsere Natur, so muss man das Projekt Kiebitzschutz Hülshagen 2023 zusammenfassend beschreiben. Im Frühjahr wurde durch die Mitarbeiter der UNB Frau Eckert-Hormann und Herrn Zapke, im Raum Hülshagen ein außerordentlich starkes Vorkommen von Kiebitzen festgestellt. Kiebitze suchen für ihre Nester immer offene, nicht bestellte Flächen aus, so auch in diesem Fall. Auf einer Fläche der Firma Mensching, Nienbrügge, die für die Maisaussaat vorgesehen war, hatte es sich eine Kolonie Kiebitze mit rund 15 nachgewiesenen Brutpaaren gemütlich gemacht. Diese galt es solange zu schützen bis die Jungvögel flügge waren und gegeben Falls andere Biotope aufsuchen.

Eine beispielslose Aktion nahm ihren Lauf.

Bei Herrn Mensching stieß man auf offenen Ohre und einer grundsätzlichen Bereitschaft beim Schutz der Kiebitze nach Kräften mit zu helfen. Die Kartierung der Nester übernahm Herr Brandt von der Ökologischen Schutzstation Steinhuder Meer in Winzlar (ÖSSM) um sich einen Überblick zu verschaffen, wie die Nester bei der Bestellung berücksichtigt werden können. Ziel dabei war es, dem Kiebitzschutz größtmöglichen Platz einzuräumen und dabei Herrn Mensching nicht zu vergessen. Die UNB mit der Kreisgruppe der Jägerschaft wurden sich Dank des Entgegenkommens von Herrn Mensching schnell einig und das Projekt konnte unmittelbar umgesetzt werden.

Bei einzeln liegenden Nestern wurde großzügig drum herum bestellt.

Auf einer anderen Fläche befanden sich so viele Nester, dass man sich entschloss, diese Fläche, rund 4 ha unbestellt zu lassen. So entstanden große Bereiche, die sich komplett alleine überlassen wurden, neben mit Mais bestellten Flächen. Das ist der ideale Lebensraum für den Kiebitz, der genau diese Kombination aus Schutz, Futter und freier Fläche braucht, so Herr Brandt. Das Schöne an solchen Maßnahmen, wie es auch bei den Blühflächen ist, es profitieren auch immer viele andere Arten davon. Als Beispiel seien nur die Schafsstelze, das Rebhuhn und die Feldlerche genannt, von den unzähligen Insekten und blühenden fast schon vergessenen Ackerkräutern ganz zu schweigen.

Das nun optimale Biotop alleine macht den Erfolg nicht aus, in diesem Wissen unterstützte Herr Meyer als Jagdpächter tatkräftig das Projekt beim Schutz der Kiebitze vor Prädation. Wie wichtig dieses Prädation Management ist, machte Herr Brandt am Beispiel des NSG Schwimmende Wiesen am Steinhuder Meer deutlich. Seit zwei Jahren gibt es in diesem Gebiet jährlich eine Drückjagd auf Schwarzwild und nun sehen wir wieder sehr viel mehr Wiesenbrüter und auch Kraniche mit Nachwuchs.

Anhand der Ergebnisse aus dem laufenden Monitoring, muss gesagt werden, diese Maßnahme war und ist ein riesengroßer Erfolg, alle Brutpaare haben mindestens ein Küken flügge bekommen. Nicht zuletzt auch durch die Mithilfe der freiwilligen Feuerwehr Nordsehl -Lauenhagen, die durch Bewässerung eines kleinen Teils der Fläche die Kiebitze unterstützte.

Alle Beteiligten waren sich einig, dieses war nur der Anfang, die Kiebitze werden im kommenden Jahr wiederkommen und sollen dann offene Flächen für Balz, Brut und Aufzucht vorfinden. Dieses in Angriff zu nehmen und das mit einem solch breiten Rückhalt aus allen Bereichen wie Landwirtschaft, Jägern und Naturschutz macht richtig Spaß und motiviert, so Frau Eckert -Hormann in ihrem Schlußstatement.