Schweden senkt Referenzwert für Wolfspopulation
In Deutschland geschätzt 3.000 Wölfe – In Schweden bald nur noch 170
Aktuell geht man von 375 Wölfen in Schweden aus. Die Schallmauer für den günstigen Erhaltungszustand wurde bisher immer bei 300 Stück gesehen. Durch ein Lizenzsystem und die ausnahmsweise Bejagung von Problemwölfen wurden der Bestand bisher reguliert. Schweden scheint in Vergleich zu Niedersachsen oder Brandenburg ein idealer Wolfslebensraum zu sein, leistet sich aber einen eher niedrigen Wolfsbestand. Denn die Schweden nehmen die Bedenken ihrer Naturnutzer ernst. Seit 2022 arbeitet die Regierung konstant daran, die Wolfspopulation abzusenken.
Entscheidung auf wissenschaftlicher Grundlage.
Die schwedische Umweltbehörde gab bei unabhängigen Experten eine Analyse in Auftrag. Das was die Regierung nun zu beschließen beabsichtigt ist ein Zweistufenpaket. Dazu werden die verantwortlichen Behörden beauftragt, die Verwaltungsmaßnahmen zu ergreifen, die erforderlich sind um den Wolfsbestand von bisher 375, zunächst auf 270 abzusenken. Danach soll die Population in einem zweiten Schritt so schnell wie möglich auf den Referenzwert von mindestens 170 Individuen verringert werden. In ihrer Pressemitteilung weist die Regierung darauf hin, dass die Möglichkeiten der Lizenzjagd erhalten bleiben und die Richtlinien für die Schutzjagd nicht verschärft werden.
Interessant ist vor allem, dass Wanderbewegungen der Wölfe in die Gesamtbetrachtung einbezogen werden. Es gibt inzwischen umfassende Ergebnisse über Wolfswanderungen in ganz Europa. Diese Resultate müssen in Betrachtungen zum günstigen Erhaltungszustand mit einfließen, anstatt sich an irgendwelche Zahlen in Empfehlungen zu klammern. Es bleibt zu hoffen, dass irgendwann auch in Deutschland ein realistisches und auf unabhängigen Untersuchungen beruhendes Wolfsmanagement etabliert werden kann.
Lange auf eine Reduzierung hingearbeitet
Der Schwedische Jagdverband, JRF, hat lange daraufhin gearbeitet, dass die Wolfspopulation kräftig abgesenkt wird. Die Verbandspräsidentin Solveig Larsson kommentiert die Pläne der Regierung: „Ich bin sehr froh, dass die Regierung bestätigt, was sie uns versprochen hat. Ich erwarte, dass die Weisungen, die die Regierung den Behörden gegeben hat, ermöglicht, dass wir schnell den Referenzwert von 170 Individuen erreichen werden.“