Naturschutz

Minister Olaf Lies zu Gast bei Schaumburgs Jägern

Um den „Niedersächsischen Weg“ in der breiten Fläche vorzustellen, begab sich Umweltminister Olaf Lies Ende Juli auf Sommertour.

Dankenswerter Weise konnte die 2. Vorsitzende der Kreisjägerschaft Schaumburg Helma Hartmann – Grolm den Minister auf das Schneebachprojekt der Jägerschaft aufmerksam machen und so traf der Minister nach der Auftaktveranstaltung mit Kaffee und Kuchen bei der Landfrauenvorsitzenden Elisabeth Brunkhorst am späteren Nachmittag am Schneebach in der Gemarkung Sachsenhagen ein.

Dort wurde er schon mit Spannung vom Vorsitzenden der Kreisjägerschaft Hermann Platte, dem Vorsitzenden der Jagdgenossenschaft Axel Brösche, Jagdpächter Cord Beckedorf, Jäger, Mitarbeiter der Wildtierstation Sachsenhagen Andreas Senne und dem Leiter des Projektes Thorsten Schwöbel, Naturschutzbeauftragter der Jägerschaft, erwartet.

Thorsten Schwöbel erläuterte dem Minister, dass er 2011 im Rahmen der Flurbereinigung die einmalige Chance erkannt hätte, hier Lebensräume zu verbinden. Zwischen Rodenberger Aue im Osten und Bückeburger Aue ganz im Westen gibt es sonst keine durchgehenden Verbindungen von Norden nach Süden. Der Schneebach verbindet idealerweise mit der Bornau ganz im Süden, über den Ziegenbach bei Lüdersfeld die Bückeberge mit den Rehburger Bergen, bis hinein in die Norddeutsche Tiefebene. Über Mittellandkanal und Sachsenhäger Aue ist der Schneebach quasi ein Drehkreuz eines riesigen Biotopverbundes.

Die Landesjägerschaft finanzierte den Kauf der Fläche mit Mitteln aus dem Topf Biotopschutz der LJN und unterstützte so dieses einmalige Kleinod. Entlang des Schneebaches konnte ein 5 m breiter Streifen westlich auf einer Länge von 1300 m und östlich auf einer Länge von 2200 m durchgängig renaturiert werden. Dazu kam in der Mitte eine 2,0 ha große Naturentwicklungsfläche. In 2 jährigem Rhythmus wird Blühsaat auf wechselnden Abschnitten gedrillt. Dieser Rhythmus ist von großer Bedeutung, da diese Flächen nicht gemäht werden und so nach der Ernte der Feldfrüchte bis ins Frühjahr rau stehen bleiben. Sie bieten dadurch Schutz, Deckung und Äsung für alle freilebenden Tiere, z. B. das Rebhuhn, wenn landwirtschaftliche Flächen drumherum kahl sind. Die trockenen Stengel bieten Insekten Überwinterungsmöglichkeiten.

Axel Brösche stellte die positive Zusammenarbeit zwischen Jägern und Landwirten auf freiwilliger Basis heraus. Die Landwirte kommen immer wieder für die Pflege der Flächen zum Einsatz. Doch das klappt nur, wenn es dem Leiter eines Projektes, wie Thorsten Schwöbel gelingt, Vertrauen zu schaffen und ein zuverlässiger Ansprechpartner zu sein.

Minister Lies stellte sehr interessierte Nachfragen und zeigte sich total begeistert. Er nannte das Schneebachprojekt ein hervorragendes Beispiel im Sinne des Niedersächsischen Weges.

Andreas Senne von der Wildtierstation erläuterte, dass auch sie von diesem Projekt profitieren, könnten sie doch solche Gebiete für die Auswilderung von z. B. Wildkatzen nutzen.

Zum abschließenden Bürgerdialog fuhr man zur nahe gelegenen Wildtierstation Sachsenhagen weiter. Dort begrüßte der Leiter Dr. Florian Brandes den Minister. Hier traf man auch auf Mitglieder von Land schafft Verbindung, mit denen in konstruktiver und freundlicher Atmosphäre über die Themen rote Gebiete und Niedersächsischer Weg diskutiert wurde. Auch der Arbeitskreis Wegraine Wölpinghausen hatte die Gelegenheit, sich Informationen über Finanzierungsmöglichkeiten ihrer angedachten Projekte zu holen.

Sehr ausführlich erläuterte Minister Olaf Lies hier noch einmal den Niedersächsischen Weg, von der Idee, über die Partner und Ziele. „ Gemeinsam wollen wir mehr Natur- und Artenschutz erreichen. Dies funktioniert nur mit starken Partnern wie der Landwirtschaft, dem Naturschutz und den Jägern. Das Fundament sind tragfähige Vereinbarungen und eine solide und faire Bezahlung. Die Politik wird für Verlässlichkeit sorgen, indem die gemeinsam entwickelten Eckpunkte in Wasser-, Naturschutz- und Waldgesetz einfließen. Politik, Naturschutz und Landwirtschaft begegnen sich auf Augenhöhe- das ist der Niedersächsische Weg!“

Thorsten Schwöbel zog ein abschließendes Fazit: Die aktiven Jäger, als Niedersachsens größter Naturschutzverband sind aufgefordert den Niedersächsischen Weg tatkräftig mitzugestalten, bietet er doch eine große Möglichkeit für engagierte und langfristig angelegte Hege in den Revieren.

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